Berkshire- und Tamworthschweine

Seit 2013 züchten wir die englischen Freilandrassen Berkshire und Tamworth. Wir ziehen die Tiere groß, schlachten in unserem eigenen Schlachthaus direkt auf dem Hof und verarbeiten selbst.

Grundsätzlich verkaufen wir keine lebenden Tiere, weder Zucht- noch Masttiere.

Das Berkshire – ein königliches Tier

Der erste schriftliche Beleg über schmackhaftes Fleisch und hervorragenden Speck findet man in Schriften um 1790 von Cromwell’s Truppen. Sie beschrieben zum ersten Mal ein schwarzes Schwein mit weißen Füßen, einem weißen Schwanz und einer weißen Blesse: Das Berkshire Schwein. Die Popularität des Berkshire Schweins stieg sprunghaft im 19. Jahrhundert, als Queen Victoria eine eigene Berkshire Herde besaß. Nach dem 2. Weltkrieg verlor die Rasse an Ansehen, da sie durch schnellwachsende Hochleistungszüchtungen, die ein mageres, helles Fleisch hervorbringen, verdrängt wurde. Die Rasse überlebte nur durch den Einsatz weniger treuer Züchter.

Noch heute ist die Rasse gefährdet, findet aber immer mehr Anhänger. Das Berkshire Schwein ist nur für die Freilandhaltung in Gruppe geeignet. Es sind sind neugierige, gesellige und sehr soziale Tiere. Die Sauen sind ausgezeichnete Mütter von ausgeglichenem und ruhigem Wesen.
Das Fleisch ist sehr schmackhaft, dunkel und saftig. In Japan wird das fein marmorierte Fleisch des Berkshire Schweines mit dem des Kobe Rindes gleich gestellt. Der Schinken ist aromatisch von nussigem Geschmack.

Das Tamworth – ein langbeiniges Waldschwein

Das Tamworth gehört mit zu den ältesten gezüchteten Schweinen und stammt vom englischen Wildschwein ab. Seine rot-braune Färbung ist wohl auf die Kreuzung von Wildschweinen mit domestizierten Hausschweinen im 19. Jahrhundert zurückzuführen. Die Tiere sind sehr robust und benötigen nur wenig Futter. Durch die langen Beine und den schmalen Körperbau kommen sie in unwegsamen Gelände sehr gut zurecht. Tamworth Schweine sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch und scheuer als die Berkshire Schweine. Sie sind aufmerksam und wachsam, insbesondere wenn sie Ferkel haben. Sie sind neugierig, gesellig und sehr sozial. Sie haben sehr gute Muttereigenschaften und die Ferkel werden oft von mehreren Tieren zusammen aufgezogen.
Das Tamworth ist bekannt für die hervorragende Qualität seines aromatischen Schinkens. Das Fleisch ist etwas heller als das Fleisch vom Berkshire, fein marmoriert, saftig und schmackhaft.

Unsere Mischlinge

Wir züchten mit Leidenschaft und Respekt für die Tiere zwei besondere Schweinerassen: Berkshire und Tamworth. Beide Rassen sind bekannt für ihre hervorragende Fleischqualität und ihre robuste, ursprüngliche Natur.

Ursprünglich haben wir streng nach Rasse gezüchtet, doch der Brexit hat auch uns vor neue Herausforderungen gestellt. Der Import reinrassiger Tiere aus England ist nicht mehr so einfach möglich. Deshalb wachsen bei uns mittlerweile auch viele Mischlinge aus Berkshire und Tamworth auf. Diese Entwicklung ist für uns kein Nachteil – im Gegenteil! Beide Rassen bringen hervorragende Eigenschaften mit, und ihre Kombination sorgt für ebenso erstklassige Tiere, die in der extensiven Freilandhaltung bestens gedeihen.

Ob reinrassig oder gemischt – bei uns steht immer das Tierwohl und die Qualität im Mittelpunkt.

März 2025: Willkommen auf dem Hofgut Silva, ihr sanften Riesen!

Wir freuen uns riesig, euch unser neuestes Hofprojekt vorzustellen: Zehn junge Aubrac Zuchtkühe und ein Stier sind bei uns eingezogen. Nach ihrer vierwöchigen Quarantäne haben sie ihr vorläufiges Zuhause in unserem Stall bezogen. Dort dürfen sie sich nun in Ruhe eingewöhnen, Vertrauen zu uns Menschen aufbauen und ihre neue Umgebung kennenlernen. Stressfrei und entspannt – genau so, wie wir es uns für unsere Tiere wünschen.

Warum Aubrac Rinder?

Unsere Aubrac Rinder kommen aus Südfrankreich und sind eine echte Besonderheit. Sie sind bekannt für:

  • Robustheit: Sie kommen mit rauem Klima und mageren Böden gut zurecht – ideal für eine extensive Freilandhaltung.
  • Genügsamkeit: Sie ernähren sich vorwiegend von Gras und Heu, perfekt für unsere Weiden.
  • Sanftes Wesen: Aubracs sind ruhig und menschenbezogen – das passt perfekt zu unserem Umgang mit den Tieren.
  • Hervorragende Fleischqualität: Feinfaseriges, marmoriertes Fleisch mit intensivem Geschmack. Doch bis es so weit ist, geben wir den Tieren alle Zeit, die sie brauchen.

Geduld und Fürsorge – unser Weg zur nachhaltigen Zucht

Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Aubrac Zucht aufzubauen. Die Tiere sind der Grundstock dafür. Sie sind noch sehr jung und sollen in ihrem eigenen Tempo wachsen und gedeihen. Unser Stier muss sich ebenfalls noch etwas gedulden, bis er seine Aufgabe als zukünftiger Vater unserer Herde übernehmen darf.

Erst wenn die Tiere sich an uns und ihr neues Zuhause gewöhnt haben, ziehen sie auf die Weiden des Hofguts. Dort leben sie in einer natürlichen Umgebung, mit viel Platz, frischem Gras und Sonne auf dem Fell – genau so, wie es sein soll.

Wir begleiten unsere Rinder auf ihrem Weg – Dieses Projekt ist kein Sprint, sondern eine Reise, bei der das Wohl unserer Tiere immer an erster Stelle steht.

Hofgut Silva – Ein Zuhause für viele Pfoten, Hufe und Flügel

Auf unserem Hof geht es bunt und lebendig zu – hier leben nicht nur Berkshire- und Tamworth-Schweine sowie Aubrac-Rinder in extensiver Freilandhaltung, sondern auch viele andere tierische Mitbewohner mit ganz eigenem Charakter.

Unsere Pferde sind fester Bestandteil des Hoflebens – sie bringen Ruhe, Ausgleich und ganz besondere Momente inmitten der Natur.

Als treue Hofwächter haben Askan, Lady, Max & Moritz sowie Tobi alles im Blick und sorgen für Ordnung – und natürlich kommen die Streicheleinheiten dabei nicht zu kurz. Die Hühner versorgen uns mit frischen Eiern, unsere Ziegen kümmern sich zuverlässig um schwer zugängliche Ecken auf dem Gelände, und unsere Katzen haben das Mäusemanagement souverän im Griff.

Wo es möglich ist, geben wir Tieren aus dem Tierschutz ein liebevolles Zuhause – und freuen uns, ihnen ein Leben in Sicherheit und Zuwendung bieten zu können.

Ein kleines Paradies? Vielleicht. Für uns fühlt es sich jedenfalls oft so an – auch wenn natürlich jede Menge Arbeit dahintersteckt.